Verschmitzt lächelnd wie Spirou und Fantasio posen Jakob und Tobias von Neonlight vor einem schwer bewaffneten Rohstofftagebau mitten im Outer Space. Sie präsentieren sich als Helden einer Geschichte, die ihre neue Sidus EP zu erzählen beginnt. Eine Geschichte von einer retro-futuristischen Utopie, die sich einst als Teil von Science Fiction verstanden hat. Neonlight klingen ja schon seit je her, als lieferten sie nachträglich den Soundtrack für diese Bewegung. Es ist diese Mischung aus glorifizierter Ungewissheit, technokratischer Utopie und dichterischem Eskapismus, die die Leipziger so zielsicher auf ihren musikalischen Punkt bringen. Die Tracks künden im Zuge flirrender Synthies, grollender Basslines, hektisch verschachtelter Drum-Patterns und episch anmutender Kadenzen von jenem höheren Zusammenhang der Welten. Die vertonten Neonfarben sind dabei so kristallklar, dass jeder Zweifel an außerirdischem Leben seine Berechtigung verliert. Die EP ist wie ein mächtiger Schlachtruf, der von einer vergessenen Wahrheit erzählt, die nie eingetreten ist. Beim vierten Track Kosmonaut – einem sanft trippelnden Tune mit Hang zur Half-Time – blitzen diese Zweifel auf, zeichnen sich die Umrisse der Dystopie ab und markieren ein offenes Ende. Wie von selbst zeichnet sich vom Cover ausgehend ein Comic auf die Netzhaut, wenn die Tracks der Sidus EP in den Gehörgang steigen. Blackout Music hat nach den Werken von State Of Mind und The Upbeats einen weiteren, mächtigen Sternenzerstörer in der Garage stehen und Neonlight beweisen nach dem großen Erfolg der Power Hour EP, dass sie mit ihrem Neurofunk-Techrave-Latein noch lange nicht am Ende sind. Mögen weitere Kapitel dieser Geschichte folgen!
Neonlight – Sidus EP erscheint am 16. (Beatport) bzw. 30 Juni bei Blackout Music.