Den Beginn des neuen Jahres haben so ziemlich alle bekannten Label genutzt, um uns den Soundtrack für die kalten Tage vorzulegen. Unter anderem gibt’s Neues von Critical, Metalheadz, Soul:R und Shogun. Ein fantastischer Start in 2017, jetzt fehlt nur noch das ein oder andere Artist-Album und schon sind die Abspielgeräte und wir natürlich vollkommen zufrieden. Bis dahin seien euch schonmal 9 EPs und eine V.A. Compilation ans Herz gelegt.
Klax – Rekanize EP
Unkonventionell, originell und ziemlich modern wird es wieder auf der neuen Critical Scheibe. Das ebenfalls recht frische Künstlerkollektiv Klax hat dort jetzt mit der Rekanize EP seine dritte Platte herausgebracht. Umrahmt von zwei extrem experimentellen Nummern manifestiert sich hier außerdem die Qualität sowohl Liquid als auch zeitgemäßen Neurofunk produzieren zu können. Schön bunt und passt gerade damit genau ins Schema von Critical.
Phace – Plastic Acid
Auf dem niederländischen Label BlackoutNL bringen Black Sun Empire jetzt schon seit einigen Jahren sehr treibenden und energiegeladenen Ausrastneurofunk raus. Da trifft es sich gut, dass auch Phaces Produktionen auch genau das tun: Scheppern, Raven und Rumpeln. Natürlich im Signaturestyle von Phace und mit viel synthetischen Elementen die er selbst hier wohl als Plastic Acid beschreiben würde.
The Vanguard Project – Plastic Fantastic EP
Ebenfalls viel Plastic ist auf der neuen Vanguard Project EP zu hören. Nach ihren 3 Volumes auf Spearhead Recordings letztes Jahr starten die beiden mit ihrer zweiten EP auf Fokuz in das Jahr 2017. Insgesamt klingt es wie der Titel schon evoziert etwas künstlicher und nicht so weich, wie beispielsweise bei der Daredevil EP, aber gerade das macht dann auch den Charme dieses Releases aus. Solariumsonniger, wohltuender Liquid mit alles-wird-gut Mentalität.
Skitty / Artilect – Rocka / Red Zone
DIE Platte für die Autonomic Fans ist diesen Monat auf dem Label UVB-76 von Gremlinz und Ruffhouse herausgebracht worden. Während die A-Seite seinen extrem dubbigen Charakter aus verschiedenen Reggae-Einfüssen bezieht, orientiert sich die B-Seite an einem rauen aus den 90ern kommenden Style, den man vielleicht am einfachsten mit frühen Metalheadz Releases wie Adam F – Metropolis in Verbindung bringen könnte. Oder man genießt die Tracks einfach wie sie sind als hochmodern und genregrenzenaufbrechend.
Ulterior Motive – The Real EP
Scheppernden Dancefloor Drum and Bass gibt es diesen Monat u.a. von Ulterior Motive. Kantige Drums, kratzige Bässe und auf der B-Seite ein ziemlich catchiger MC Track. Trotz gewechselter Lager von Metalheadz zu Shogun bleiben sie ihrem Sound also absolut treu – The Real EP !
Hydro War & Mateba – WARM041
Zugleich düster und nostalgisch wird es mit der neuen Warm Communications aus Amerika. Hydro, War & Mateba machen schon einige Zeit sanft rollenden und zugleich dystopisch anmutenden Drum & Bass, der aber wie hier auch immer mal wieder in die wärmeren Gefilde vorstößt. Die EP wird wohl eher kein Primetime-Hit aber zum Eingrooven im Club ist diese Scheibe hot, hot, hot!
V.A. – Chronic Rollers Vol. 3
Auf dem seit 1996 existierenden Label Chronic herscht eigentlich schon seit einiger Zeit stillstand. Eigentlich sehr schade, da sich der bisherige Labelkatalog mit Künstlern wie Dillinja, Roni Size, Dj Die und Ray Kieth extrem vielversprechend liest. Umso erfreulicher, dass es jetzt nach 2 Jahren mal wieder ordentlichen Output von einer ganzen Bandbreite an Künstlern gibt. Mit u.a. Serum, Command Strange, L-Side und Need for Mirrors vereint die aktuelle Compilation sowohl Hitgaranten wie auch Newcomer. Neben dem, wie der Titel schon erzählt chronischem Rollen der Tracks, hüpft es auch immer wieder richtig ordentlich hoch und runter. Traditioneller Jump-Up vermengt sich also mit düsteren Beats und rollenden Bässen.
Mako – The 101 Ep
Als flächendeckender Trend in der Szene lässt sich zurzeit das Produzieren von gebrochenen Drumbeats beobachten – sei es in der Autonomic Ecke, beim Aufkommen von immer mehr junglelastigen Produktionen oder auch im neuen Shogun-Neurofunk. Einen der Trendsetter dieser Entwicklung hat sich jetzt Dispatch zum wiederholten Male geschnappt. Mako gestaltet seine Rhythmen mit hoher Regelmäßigkeit abseits von Snare auf 2 und 4, was dem Takt an sich zwar erstmal einen recht abgehackten Flair verschafft, dem Track insgesamt allerdings einen viel vibigeren und dubbigen Charakter verleiht. Und wie man bei „The Mercenary“ beobachten kann funktioniert das auch bestens mit MC und als Dancefloorkracher.
Phil Tangent & Pennygiles – Bardarbunga
Phil Tangent & Pennygiles fungieren schon länger auch als Team und verblüffen meistens mit einer entspannten Mischung aus souligem Liquid und deepen Rollern. Das erste Release im Metalheadz Katalog kommt jetzt allerdings wesentlich rougher daher, ohne jedoch die seichten Einflüsse ganz aufzugeben. Passt also perfekt in die Metalheadz Platinum Reihe und vor allem die A-Seite bringt die Kids zum raven. Bardarbunga!
DRS – I Will EP
Die mit abstand chilligste EP kommt diesen Monat von Drum and Bass Award Winner als bester MC und bester Vocalist DRS! Eigene EP heißt bei ihm dann wie immer: Seine Tracks werden von diversen Gastkünstlern produziert, und er setzt mit seiner Stimme das Sahnehäubchen oben drauf. Neben Calibre und Utah Jazz sind dieses Mal mit dabei auch Produzenten von weniger Weltruhm wie z.B. DJ Patlife aus Brasilien. Von nun an muss es also heißen: I Don’t Usually Like MC’s But … I Will now!
Und die Plalist: