Craggz and Parallel Forces

Bevor Parallel Forces ihren Partner Craggz kennen lernten, hatten sie verschiedene Maxis auf Aspect Records verkauft. Diese waren so erfolgreich, dass sie ein Album produzieren sollten. Nach der Fertigstellung kam es allerdings zu Streitigkeiten die dazu führten, dass der Longplayer bis heute nicht erscheinen konnte. Als Doug und Mala die Bekanntschaft von Craggz machten, spielte dieser gerade in einer Trash-Metal Band namens Mutant. Zu ihrem reinen Vergnügen verabredeten sich die drei im Studio um ein wenig herumzuspielen, das Ergebnis hieß „Fizzy Piglets“ und erschien auf Dillinja und Lemon D¬¥s Label Valve Recordings. Nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums „Northern Soul‚Äù haben sich Craggz & Parallel 2008 ein Jahr Auszeit genommen, um sich entspannt neu zu orientieren.

„Es war ein sehr bewegendes Gefühl für mich, als ich in der Badewanne saß und Zane Lowe auf Radio 1 unsere neue Single ankündigte“ erinnert sich Craggz. „Nach mehreren Gesprächen mit Dillinja sind wir dann nach London gezogen. So waren wir näher an den großen Flughäfen und hatten nicht mehr eine so große Strecke zu fahren, wenn wir jemanden wichtiges besuchen wollten.“ Im Schmelztiegel der Drum and Bass Bewegung versuchte das Team einen unverwechselbaren Sound zu entwerfen, um nicht mit anderen in einen Topf geworfen zu werden. Als Resultat entstand eine Live-Band, die hauptsächlich von Mala getragen wurde.

„Die ganze Band-Geschichte haben wir eigentlich nur Mala zuliebe angefangen. Da er selber nicht auflegt, hat er seine gesamte Energie in das Projekt gesteckt. Von ihm kamen die Ideen für die Lieder und er war auch zuständig für die Umsetzung.“ Mit den Live-Shows kamen aber auch jede Menge Probleme, wie Sie die Beschaffung des richtigen Equipments, das schwierige Herumreisen mit sensationell viel Instrumenten und die wiederkehrende Suche nach einem einzigartigen Sound mit sich bringen. Für Craggz und Doug McAvoy wurde der Stress schnell zu groß und das Bandprojekt landete auf dem kreativen Scheiterhaufen. „Mala hatte so viel Arbeit in die Band gesteckt, dass ihm jegliche Motivation fehlte auf einer anderen Ebene tätig zu sein.“

craggz & parallel forces

Geschockt durch den Ausstieg von Mala nahmen sich die beiden auch eine Schaffenspause. „Wir waren zu erschöpft um uns ins Studio zu bewegen. Wir haben die drei Jahre jedes Wochenende aufgelegt, aber unser Wunsch weiterhin Musik zu programmieren blieb aufgrund von Orientierungsschwierigkeiten erst einmal unerfüllt. Wir hatten eine Menge Anfragen nach Remixen, die wir alle ablehnten, weil wir unseren Stil immer noch nicht gefunden hatten. Als der innere Drang uns überwältige, haben wir neue Technik gekauft, das Studio renoviert und die frischen Lieder an bekannte DJ¬¥s zum testen gegeben.

Als uns Künstler wie Goldie und D-Bridge ein positives Feedback gaben, die unsere Musik vorher nicht mochten, wussten wir das ist der richtige Weg.“ Genau diesen Weg hört man auf ihrem aktuellen Release „Shake the disease“, dass von Marcus Intalex und Bailey gefeiert wird. Wenn man Craggz & Parallel Forces genau zuhört, waren die letzten drei Jahre eine emotionale Achterbahn, ohne die sie es aber nie geschafft hätten, ihren genialen Trademark-Sound zu entwerfen.

Words: Jeryl Wilton / Oliver Lüddecke

Dieser Artikel wurde in der Ausgabe 08 (Mai 2009) des Headliner Magazins veröffentlicht und erscheint mit freundlicher Genehmigung.

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