DJ Friction ist heute eines der Aushängeschilder für die Drum and Bass Welt. Sein Remix von „Back To Your Roots“, der 2007 auf seinem eigenen Label Shogun Audio erschienen ist, wurde auf vielen Breakbeat-Partys zur Hymne und als eines der wenigen Drum and Bass-Lieder auch von großen Radiostationen gespielt. Als Produzent hat er weiterhin auf Labels wie Valve, Tru Playaz, Trouble On Vinyl, 31 Records, Hospital, Charge und Renegade Hardware Schallplatten herausgebracht. Als einer von wenigen DJs mixt er fast immer auf drei Plattenspielern. Friction wird von vielen mit Andy C in einem Atemzug genannt. Als Preise konnte er die Drum and Bass Arena „Best Newcomer“ Awards, die Knowledge „Best Breakthrough DJ‚Äù Awards und die MTV „Best DJ‚Äù Awards aus Rumänien gewinnen.
Wie war Dein Wochenende?
Es war sehr anstrengend, aber das gehört zum Geschäft.
Wo hast Du die letzten beiden Tage gespielt?
Am Freitag habe ich in Bern gespielt. Gestern war ich in Yeovil (England) und bin dann schnell zur Renegade Hardware Party nach London gefahren.
Wie bereitest Du deine Auftritte vor?
In der Woche höre und mixe ich viel Musik um herauszufinden, welche Platten gut zueinander passen. Dann packe ich meinen DJ-Koffer mit
den essentiellen Platten und das war es auch schon. Direkt vor den Auftritten ist die Stimmung immer unterschiedlich, die meiste Vorbereitung geschieht bei mir während der Werktage.
Spielst Du nur komplett vorbereitete Sets?
Es kommt sehr auf die Stimmung an. Meistens spiele ich vorbereitete Sets, aber manchmal ist der Vibe des Publikums einfach anders als mein Set und dann bin ich natürlich auch flexibel und komme von meinem Plan ab.
Wie viele Lieder packst Du für einen Gig ein?
Ungefähr 50 Dubplates und eine Menge Vinyl. Es sind immer an die 200 Scheiben in meinem DJ-Koffer.
Wo lässt Du die Dubplates schneiden?
Bei Masterpiece in London.
Hast Du ein spezielles Event oder einen Klub, wo Du am liebsten spielst?
Ja, ich habe es geliebt im „The End“ zu sein (Klub in London 1995 – 24.01.2009).
Wie viele Lieder bekommst Du pro Woche zugeschickt?
Ungefähr 100 Tracks.
In Deinen Sets und auf Deinem Label sind alle Drum and Bass Stilrichtungen zu finden. Was denkst Du darüber, dass Drum and Bass mittlerweile in verschiedene Kategorien eingeteilt wird?
Ich finde es sehr gut wenn sich die unterschiedlichsten Einflüsse auf unsere Musik auswirken. Ich mag es aber nicht, wenn Leute Drum and
Bass in verschiedene Subgenres einteilen. Es ist eine Musik, es ist ein Genre. Ich kann mit Begriffen wie Liquid, Tek-Step, Jump-Up und Dark nicht viel anfangen. Wir sollten es weiterhin Drum and Bass nennen. Man kann ja unterschiedliche Partys haben, wie die Renegade Hardware Nacht für härtere Sounds, die Tru Playaz Nacht für die jüngeren Partyheads oder die Hospital Nacht auf der es etwas musikalischer zugeht. Das ist gut, weil sich das Publikum besser orientieren kann, aber wir müssen die Szene nicht in unterschiedliche Begriffe separieren.
Wann können wir das Album von Alix Perez erwarten?
Das Album wird „1984“ heißen und erscheint Ende September 2009.
Wie sehen Deine weiteren Pläne für dieses Jahr aus?
Wir werden eine neue Mix-Serie starten die „Assassin“ heißen soll. Der erste Teil ist von mir und erscheint im Juni. Ich hoffe, dass Icicle es nächstes Jahr schafft, sein Album fertig zu stellen.
Danke für das Interview.
Interview: Kristoffer Anderson
Dieser Artikel wurde in der Ausgabe 08 (Mai 2009) des Headliner Magazins veröffentlicht und erscheint mit freundlicher Genehmigung.
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