Dan Stein aka DJ FRESH beeinflusst seit über 15 Jahren erfolgreich die Drum and Bass Szene. Gemeinsam mit Maldini, Vegas und D-Bridge gründete er 1998 das wohl erfolgreichste DnB-Künstlerkollektiv Bad Company. Ihr Debutrelease „The Nine“ wurde auf der weltweit grössten Onlineplattform für Drum and Bass zum „Best Tune of all times“ gewählt. Auch die drei folgenden Alben haben den Sound um die Milleniumwende wegweisend geprägt.
Anfang 2003 beschliessen Fresh und Adam F ihre Labels Breakbeat Punks und Kaos zu dem heute berühmten Breakbeat Kaos zusammen zu schliessen. Zwei Jahre später schaffen es die beiden, die heute bekannteste DnB-Combo Pendulum exlusiv unter Vertrag zu nehmen. Nach vielen erfolggekrönten Maxis wie „Slam“, „Tarantula“ und ihrem Debutalbum „Hold Your Colour“ unterschreiben die Australier drei Jahre spaäter einen neuen Vertrag bei dem Major Label „Warner“. Vier Jahre nach der Veröffentlichung von DJ Fresh`s erstem Solo Album „Escape From Planet Monday“ wird am 20. August 2010 das zweite Album „Kryptonite“ erscheinen.
Dein erstes Solo Album kam vor vier Jahren auf den Markt. Seit dem sind viele Maxis veröffentlicht wurden, was für Lieder finden wir auf Deinem neuen Album?
Die Entscheidungsfindung war sehr schwierig. Von den bisher veröffentlichten Maxis finden¬†sich „Hypercaine“ und „Heavyweight“ auf dem neuen Album. Andere bereits releaste Tracks wie „Steam“, „Clap“ oder „X Project VIP“, dass der Titeltrack für das letzte Wipe Out Spiel war, erscheinen nicht auf dem Album.
Was für Styles erwarten uns auf dem neuen Album?
Ich habe mich in der letzten Zeit sehr viel mit dem Thema Sounddesign auseinandergesetzt. Ich habe kein einziges Sample benutzt, sondern jeden einzelnen Ton bei jedem Lied selber gebaut. Dazu war es mir wichtig auch einige organische Soundelemente wie Vocals und Streicher einzubauen. Das Resultat ist eine gute Mischung aus organischen und synthetischen Bausteinen. Es gibt zwei Dubstep Tracks: „Fight“ und „Chacruna“, die anderen Lieder bewegen sich auf die ein oder andere Weise alle im Drum and Bass Bereich.
Welche Kollaborationen können wir erwarten?
Ich habe einige Lieder mit Subfocus, Zinc und Claude Von Stroke produziert. Die Songs passen aber nicht so gut zu dem Gesamtkonzept, deswegen ist keines dieser Lieder auf dem Album.
Wird es eine Live Tour geben?
Das kann ich noch nicht sagen.
Kryptonite ist ein fiktives Element aus den Superman Comics. Weshalb hast Du diesen Namen für das Album gewählt?
Kryptonite stammt wirklich aus den Superman Comics. Es ist ein Element, das von seinem Heimatplaneten stammt und ihn zerstören, aber auf der anderen Seite auch sein Leben retten kann. Ich mag diesen Gedanken.
Was beein flusst Dich zurzeit am meisten?
Das ändert sich wirklich von Monat zu Monat. Ich höre wenig Musik und nehme mir die Zeit lieber zum produzieren. Der größte Einfluss für „Kryptonite“ kam wahrscheinlich aus der Elektro-House Szene.
Mit welchem Equipment spielst Du live?
Meistens mit Ableton. Ich habe einige selbstgebaute Plugins und Controller, mit denen ich den Mix auf interessante Weise steuern kann.
Wie häu fig schaust Du auf DOA, Twitter, Facebook und Myspace?
Viel zu häufig. Ich habe eine äußerst ungesunde Twitter-Sucht entwickelt. Zwei Tage nachdem mein Handy kaputt gegangen ist, habe ich mich dabei erwischt, wie ich trotzdem versucht habe mich über das Handy bei Twitter einzuloggen. Das kann nicht gut sein.
Welchen Teil der Arbeit für Breakbeat Kaos übernimmst Du und welchen Adam F ?
Wir kümmern uns zu unterschiedlichen Zeiten um unterschiedliche Angelegenheiten. Es ist schwierig zu sagen, wer was macht. Wir arbeiten aber beide zu gleichen Teilen für unser Label.
Bitte beschreib unseren Lesern eine typische Woche im Leben von DJ Fresh.
Am Sonntag wird gechillt und wenn es passt esse ich eine Currywurst. Von Montag bis Freitag bin ich im Tonstudio um neue Lieder zu produzieren und kümmere mich um das Label. Am Wochenende bin ich unterwegs und lege auf den verschiedensten Partys auf. Es ist sehr anstrengend, aber ich bin äußerst glücklich meinen Lebensunterhalt mit einer Tätigkeit zu verdienen, die ich liebe. Der Fakt, dass ich auf einem Boot lebe, hat das Chaos in meinem Leben noch etwas vergrößert.
Vielen Dank für das Interview.
Interview: Oliver Lüddecke
Dieser Artikel wurde in der Ausgabe 12 (Juli 2010) des Headliner Magazins veröffentlicht und erscheint mit freundlicher Genehmigung.
Ganz nett. Meine Erwartungen waren wohl zu hoch angesetzt.
Gute Besserung!